ist ein Stadtteil mit hohem Migrantenanteil (ca. 25% Migranten, weitere ca. 25% mit Migrationshintergrund) und einer hohen Arbeitslosenquote. 54% der Kinder leben hier von
Lohnersatzleistungen (überwiegend Hartz IV), bei den Erwachsenen sind es etwa 50%! Beim stadtweiten Vergleich der
Sozialindikatoren liegen 3 Ortsteile (Gröpelingen, Lindenhof und Ohlenhof) gleich nach dem Ortsteil Tenever auf den Rängen 2-4.
So war es jedenfalls
bislang: Aktuell haben die Ortsteile Lindenhof und Tenever die Plätze getauscht.
Trotz dieser sozialen Schieflage ist der Stadtteil Gröpelingen durchaus angenehm. Es gibt schöne Ecken und die Stimmung ist friedlich. Natürlich ist es unvermeidbar,
dass es in einem sozialen Brennpunkt hin und wieder kracht - aber sozusagen im Gegenzug hat die Bevölkerung von Gröpelingen am 4. November 2006 mit einer machtvollen
Demonstration von bis zu 10.000 Mitmenschen verhindert, dass die Nazis hier demonstrieren konnten. Im Bereich des Waller Bahnhofs gab es für diese ewig Gestrigen kein
Weiterkommen!
Friedliches Miteinander von über 30 Nationalitäten ist also möglich - trotz Anfeindungen! Und Gröpelingen ist der erste
Stadtteil gegen Rassismus!
Dies ist auch ein Erfolg der umfassenden Vernetzung der Aktiven im Stadtteil. Vieles, was in der Vergangenheit versäumt wurde, kann auf diese Weise zumindest teilweise
aufgefangen werden. Dass dies nicht reicht, ist allen Beteiligten klar. So darf es z.B. nicht sein, dass Menschen mit sozialen / finanziellen Problemen nach Gröpelingen
abgeschoben werden, weil es hier u.a. billige Wohnungen gibt. Auch ist es ganz dringend notwendig, die Kindergärten im Stadtteil auszubauen, weil es zu wenig Plätze
gibt. Oder richtig Geld in die Bildung unserer Kinder zu investieren, dass ist fast das dringlichste Problem!
Wie gesagt - trotz aller dieser Probleme ist die Vielfalt in unserem Stadtteil auch Motor für kreatives miteinander Leben. Wir lassen uns unseren Stadtteil nicht kaputt
machen - wir wehren uns! Nicht gegen Migranten und Arme, sondern gegen verfestigte Strukturen in Verwaltung und Behörden, in Bildung und bei anderen Ignoranten.