Politik

Was wäre ein Leben ohne sich einzumischen? Für mich kaum vorstellbar - andere darüber bestimmen zu lassen, was mit mir, dem Stadtteil ... passiert, unmöglich!

Es gibt einige Schwerpunkte, zu denen ich mich intensiver ein­mi­sche. Das hat damit zu tun, dass ich als Kind und Ju­gend­li­cher ei­ni­ge leid­vol­le Erfahrungen machen musste, die mein Leben entscheidend prägten. Daher möchte ich die Vor­aus­set­zun­gen schaffen, dass anderen jungen Menschen diese Er­le­bnis­se erspart bleiben!

Neben meiner Schultätigkeit in Gröpelingen und Walle sind das vor allem die Bereiche Kinder & Jugend sowie Älter werden. Zu beiden gibt es im Stadtteil eine gut funktionierende Vernetzung, die von den engagierten Beschäf­tigten (Astrid Gallinger, Rainer Possitt und Wilma Warbel) des Gesund­heits­treff­punktes West (GTP) in hervorragender Weise koordinert wird. Dafür meinen ganz persönlichen Dank an Euch drei.

Weil mir diese Thematik so wichtig ist, unterstütze ich den GTP, so gut es mir meine Zeit erlaubt! Das ist leider durch meine Tä­tig­keit in einer Schule weniger als ich es mir wünschen würde...

Nachtrag
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nach meinem Rücktritt re­gel­mä­ßig die Beiratsaktivitäten zu begleiten. Ich habe aber fest­ge­stellt, dass meine emotionale Bindung an bstimmte The­men und die geringen Eingriffsmöglichkeiten als Gast meiner persönlichen Befindlichkeit nicht gut bekommen - daher bleibe ich den Beiratssitzungen doch lieber fern, so leid es mir tut!
Politik

Rücktritt von allen Beiratsfunktionen und Austritt aus der Stadtteifraktion von „Bündnis 90/Die Grünen“
1. Januar 2014

Liebe (ehemalige) MitstreiterInnen,

lange habe ich mich mit dem Gedanken gequält, wie und vor welchem Hintergrund ich im Stadtteil eine meinen Vorstellungen gerecht werdende Politik betreiben kann! Dazu kam auch der Eindruck, dass ich den langjährigen MitstreiterInnen vor Ort – mit denen ich in vielen Fällen gute, gemeinsame Ergebnisse erzielt habe – nicht im Stich lassen kann (und hier möchte ich auch ausdrücklich Helmut Kasten nennen!).

Letztendlich jedoch zählt für mich, dass ich Politik mit meinem Gewissen und Vorstellungen vereinbaren können muss. Und dies wird immer schwerer – im Bundesgebiet entwickeln sich die Grünen immer mehr zu einem FDP-Ersatz, auf Stadtebene gibt es gerade in den für mich wichtigen Bereichen Bildungs- und Sozialpolitik keine Fortschritte! Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass trotz aller öffentlichen Proteste und interner Kritik gerade in der Bildungspolitik Stagnation herrscht! Ich sehe auch bei den Grünen keine wirkliche Initiative dieses zu ändern; insbesondere wenn erst die finanzielle Schere im Kopf ausgepackt wird, bevor überhaupt inhaltlich diskutiert wird! Dabei sollte doch erst nach fachlichen Kriterien geurteilt werden… Es hat viele Wechsel in der Führung der Bildungsbehörde gegeben, auch unter Grüner Re­gie­rungs­be­tei­ligung, aber außer zu kleinen „Reförmchen“ (ich meine nicht sowas wie die Inklusion – die ich richtig finde, sondern wie Bildung verwaltet wird) hat es nicht gereicht! Die grundlegenden Probleme in den Schulen sind von der Bildungsbehörde immer wieder ignoriert worden – egal unter welcher Führung. Diese Behörde führt ein Eigenleben (ihr ist es offenbar egal, wer unter ihr SenatorIn ist) – zum Nachteil unserer Kinder!

Auch im sozialen Bereich habe ich den Eindruck, dass viel zu oft auf Kosten unserer Kinder und alten Menschen gespart wird. Besonders deutlich ist das in einem Stadtteil wie dem Unseren zu bemerken. Die Themen sind hinreichend bekannt: Anpassungskonzept, Kitas, Horte, Seniorentreffs… Dann muss ich auch noch daran denken, was Grüne und Elternvertreter der KiTas (u.a. ich als Gesamtelternbeiratssprecher) in der Opposition gemeinsam gefordert hatten und was davon so schön selektiv vergessen wurde!

Ich finde es durchaus richtig, zu sparen – mit riesigen Schuldenbergen ist man handlungsunfähig! Dennoch sollte es eine langfristige Planung geben. Gibt es diese nicht – und das sehe ich gerade im Bereich Bildung und Soziales so – führt das unweigerlich dazu, dass die Missstände erhalten bleiben, viel Geld für „Reparaturmaßnahmen“ ausgegeben werden muss und die Betroffenen hier im Stadtteil dennoch nichts davon haben! Würde konsequent an den Wurzeln der Verhältnisse gearbeitet, würden nicht nur die Kinder davon profitieren – langfristig würde das auch ein erhebliches Einsparpotential ergeben! Stattdessen wird an wichtigen Stellen wie zum Beispiel dem Gesund­heits­treff­punkt West gespart, der im Stadtteil eine zentrale Funktion in der Vernetzung wahrnimmt!

Das alles hat in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, dass ich nicht mehr so aktiv geworden bin, wie ich es mir eigentlich gewünscht hatte! Wenn man aber das Gefühl hat, von der „eigenen“ Partei ausgebremst zu werden, ist das kein Wunder…Ich würde gerne weitermachen, aber als Einzelkämpfer sehe ich keine Möglichkeiten (und zu anderen Parteien fühle ich mich auch nicht hingezogen) – und es würde auch keinen Spaß machen.

Deswegen trete ich hiermit schweren Herzens von allen meinen Funktionen im Beirat und in der Stadtteilgruppe zurück bzw. aus! Ich möchte einfach nicht mehr für eine „grüne“ Politik stehen, die ich zum Einen nicht vertreten kann und wo ich zum Anderen keine Möglichkeiten sehe, meine Vorstellungen umzusetzen!

Das ist für mich ein schwerer Schritt und ich tue ihn nicht leichten Herzens, aber ich sehe für mich keine andere Möglichkeit! Ich denke mal, ich werde nicht in der Versenkung verschwinden, ich habe schon die eine oder andere Idee, was ich in der gewonnenen Freizeit machen möchte. Das will aber organisiert werden und wird sich zu gegebener Zeit manifestieren.


Mit dem Wunsch auf Veränderung!

Siehe auch den Artikel im Weser-Kurier und im Bremer Westen

Rolf Wroblewski • 28237 Bremen • Kontakt